Veränderungen werden nur dann erfolgreich angegangen, wenn jemand ihnen Dringlichkeit verleiht. Bis jemand sagt „Das muss sich JETZT ändern!“, ändert sich meist nichts. Ein Beispiel dafür, wie dieser Ratschlag erfolgreich umgesetzt wird, konnte ich kürzlich in einem zweitägigen Workshop für Führungskräfte erleben, den ich für eine Software-Entwicklungs-Organisation moderieren durfte.
Die Ausgangslage – Gefahren des Erfolgs
Das Unternehmen ist aktuell sehr erfolgreich und durchläuft ein extrem schnelles Wachstum. Mit diesem Wachstum geht ein scharfer Anstieg an Komplexität einher, die in den aktuellen Strukturen nicht adäquat abgebildet und aufgelöst werden kann. In der Konsequenz können Ziele und Projekte nicht mehr effizient umgesetzt werden. Glücklicherweise zeichnet sich die Unternehmensleitung hier durch ein sehr klares Problembewusstsein aus; was sich auch darin äußert, dass sie die notwendigen Change Prozesse mit hoher Priorität vorantreiben. Der von mir moderierte Workshop ist Teil dieser Prozesse.
Ziele des Workshops – Eine neue Organisationsstruktur
Im Workshop ging es primär darum, eine neue Organisationsstruktur zu erarbeiten, die es ermöglicht, besser mit dem rapiden Unternehmenswachstum umzugehen. Unser Ziel war es, gemeinsam zu erarbeiten, welche Herausforderungen diese neue Struktur lösen muss und welche technischen Parameter (z. B. Abhängigkeiten und Wissensinseln) dabei zu berücksichtigen sind.
Die Herausforderung im Workshop – Gruppendynamik
Workshops sind oft eine herausragende Idee, um viele Menschen mit unterschiedlichen Perspektiven auf ein Problem an der Lösungsfindung zu beteiligen. Aber: Gruppen tun sich oft schwer, bestehende Organisationsformen umzustrukturieren – und darum ging es hier. Viele sehen ihre Routinen in Gefahr, befürchten einen Verlust an Einfluss oder sind aus sozialen Gründen zurückhaltend. Denn niemand möchte seinen Kollegen „auf die Füße treten“. Daher wird in Workshops, die Organisationen strukturieren sollen, oft viel geredet, aber wenig entschieden.