Wichtig für den Geber
Feedback zeitnah geben:
Je länger das Ereignis/die Situation zurückliegt, zu der Feedback gegeben/erhalten wird, desto weniger effektiv ist dieses Feedback.
Um Erlaubnis fragen:
Feedback annehmen passt nicht immer zu jedem Zeitpunkt und ist oft emotional anstrengend. Feedbackgeber sollten daher nicht plötzlich und ungefragt "ihren Senf abgeben". Es ist besser, kurz zu fragen, ob der Zeitpunkt gut ist. Formulierungen wie "Mir ist da etwas aufgefallen, passt es gerade, dass wir kurz darüber sprechen?" sind nicht nur der höflichere Weg, sondern geben dem Feedbacknehmer auch Gelegenheit, sich auf das Gespräch einzustellen und offener für Kritik zu werden.
Eindrücke statt Fakten:
Feedback hat immer eine subjektive Komponente. Feedbacknehmern fällt es leichter, Feedback anzunehmen, wenn dies auch zum Ausdruck gebracht wird. Dies gelingt mit der Gesprächsformel der drei Ws:
- Wahrnehmung – Beobachtungen beschreiben: Ich habe beobachtet... ; Mir ist aufgefallen...
- Wirkung – Beobachtungen Bedeutung geben: Das hatte die folgende Wirkung auf mich..., Das führte dazu..., Ich hatte den Eindruck...
- Wunsch äußern – Blick in die Zukunft richten: Ich kann mir vorstellen, wenn du ..., dann ...
Wichtig für den Nehmer
Feedback als Geschenk sehen:
Feedback ist immer eine Gelegenheit, uns mit uns selbst zu beschäftigen und uns zu hinterfragen. Das sollten wir als Bereicherung empfinden und anerkennen, dass der Feedbackgeber sich überwinden und Mühe investieren musste, um uns eine neue Perspektive auf ein Ereignis und uns selbst zu geben. Eine positive Grundhaltung gegenüber Feedback einzunehmen hilft auch, besser mit eventuellen negativen Emotionen umzugehen und nicht einfach in Abwehrhaltung zu gehen.
Es gibt viele Perspektiven:
Der Feedbackgeber teilt seine Perspektive, seine Wahrnehmung einer Situation. Es ist wichtig, sich vor Augen zu führen, dass es immer viele Perspektiven gibt – ganz egal, ob man gerade positives oder negatives Feedback erhält.
Stellung beziehen oder lieber nicht:
Feedback kann aufwühlen, verunsichern und sogar verletzen – und gerade in diesen Fällen weckt es in uns den Wunsch, darauf zu antworten und Stellung zu beziehen. Aber: Gerade so lange Emotionen im Spiel sind, brauchst du vermutlich selbst einen Moment, um das alles einordnen zu können. Alles, was du jetzt sagt, wirkt schnell nach Verteidigung um der Verteidigung willen.
Mein Tipp: Lass negatives Feedback erst einmal stehen, bedanke dich für die
Perspektive und nimm dir Zeit, um dich damit auseinanderzusetzen.